Montag, 30. September 2013

Cumpleaños feliz ♫

..., cumpleaños feliz, te deseamos a ti,  cumpleaños feliz!!  ♫ 


So würde man hier singen, wenn jmd. Geburtstag hat; und den durften wir die letzte Woche gleich zweimal feiern!!

Es gab sogar einen Runden: Letzten Freitag war Dauling an der Reihe und feierte ihren 30. Geburtstag! Große Feste sind allerdings nicht so ihr Ding, sie hat den Abend lieber mit ihrem Freund im Restaurant genossen. 
Zur Feier des Tages habe ich einen Kuchen gebacken - einen echt teuren Kuchen. Ich war am Tag vorher einkaufen dafür und, auch wenn ich nur Äpfel, ein  paar Mandel, Margarine und Mehl gekauft habe, war ich schon 10 000 Colones los, etwa 15€!! 
Den Kuchen dann zu machen, war dann der nächste Spaß. Da meine Gastfamilie nur eine Guglhupfform hat - naja, für hier immerhin etwas, aber für einen Apfelkuchen dann doch nicht so geeignet - hab ich eine Auflaufform aus Alu von Dayner ausgeliehen. Hier gibts ja nicht einmal vernünftige Bleche, nur Roste, die garantiert bestens zum Backen geeignet sind ;)
Bewusst war mir gar nicht, vorher nachzuschauen, ob sie einen Mixer haben. Alles durchsucht, einen gefunden, ausprobiert, versagt...Naja gut, dann wird der Teig eben mit der Hand gemacht.



 Lustig wurd es dann nur, als es darum ging, ein Eiweiß zu schlagen. Auch der Bruder von Flor, der gerade zu Besuch war, brachte den Mixer leider nicht zum laufen...Meine  Gastmama war das wohl schon gewohnt, aufjeden Fall hatte ich nicht viel später doch tatsächlich meinen Eischnee - Handgeschlagen!



Meine Gastschwester war schließlich ganz begeistert, wenn ich das richtig verstanden habe, hat sie in ihren 30 Jahren noch nie einen Kuchen selbst gebacken!!! Hier werden die Kuchen wohl eher gekauft, was dann meistens in einer Sahnetorte o.ä. endet...




Zu Besuch waren am Nachmittag dann auch ein paar Cousinen und ein Bruder von Flor. Der Bruder von Flor war mir sofort sympatisch. Er hat total viele Lachfalten im Gesicht und wirkt sehr offen und herzlich. Auch ist er politisch sehr interessiert und wollte gleich das neueste zu den Wahlen in Deutschland wissen (was zu dem Zeitpunkt noch vorher war). Aber nicht nur offen und herzlich ist er, sonder auch geduldig! Ewig hab ich gebraucht, um folgende Frage zu verstehen: 
Was ist der Name des Presidenten von Amerika vor 30 Jahren?? 


Barack Obama! - Er ist der jetzige President von Amerika und hat auch vor 30 Jahren schon Barack Obama geheißen. Jaa wie einfach, ich weiß, aber die Fragestellung auf Spanisch war noch etwas verwirrender, sodass ich safür echt meine Zeit gebraucht habe. ;)

Ich glaub zumindest, dass der Bruder von Flor auch so ein Typ Mensch ist, mit dem man wirklich gut über viele Dinge reden kann.
Von seiner Art her, hat er mich auch ein bisschen an ein paar Bekannte aus Deutschland erinnert. - Warmherzig, lebensfroh, intellektuell und bewusst im Leben. Da hab ich sogar echt ein bisschen Heimweh bekommen, war halt das erste Mal, dass ich jmd. getroffen habe, der mir bekannt vorkommt ;)

Ne schöne Scherzfrage hat mir noch eine der Cousinen gestellt:

Was machst du, wenn du auf nem Felsen stehst und in der Nähe einen Baum mit Früchten siehst. Du hättest gerne eine Frucht, aber auf dem Weg dorthin befindet sich ein Zaun, dann ein Fluss mit Krokodilen und auf der Wiese unter dem Baum gibt es Geparden...??

Ganz einfach:
Du nimmst nen Stein und wirfst in den Baum. Die Affen, die sich dort befinden, werden irgendetwas zurückwerfen: Die Frucht! ;)


Der nächste Geburtstag war dann von Flor!

Diesmal haben wir keinen Kuchen gemacht, den hat sie schon von Dauling bekommen - natürlich gekauft ;) . Weil wir am Abend alle wieder zum Haus des Großvaters gefahren sind und dort mit einem Großteil der Familie gefeiert haben, haben wir der Einfachheit halber einen Joghurt mit Früchten gemacht..Naja er war zwar am Ende von der Konsistenz eher wie Joghurtmilch, aber trotzdem göttlich!! Wie lang hab ich schon keinen Joghurt oder derartiges gegessen... ;)

Zur Feier des Tages haben Jenni und ich auch die Gitarre mitgenommen und ihr dann jeder ein Ständchen gespielt. Jenni "Happy Birthday to you" , bzw eben "Cumpleaños feliz", wobei die ganze Familie mitgesungen hat und ich dann noch als Deutsches Ständchen "Wie schön, dass du geboren bist". Es war richtig schön, darüber hat sie sich so richtig gefreut. ;)
Und es war ein bisschen Abwechslung zum die ganze Zeit Essen! Solche Geburtstage laufen halt nicht anders ab, als in Deutschland :D


Salat mit Erdbeeren..!




Dienstag, 24. September 2013

Nachtrag: (Vorbereitungen auf ) das große Fest

Wie ich schon einmal erwähnt habe, ist hier am 15. September Nationalfeiertag, denn da wird der dia de indepencia - Tag der Unabhängigkeit gefeiert. 

Um den Tag so besonders wie möglich zu machen, wird überall viel vorbereitet. Wie das in der Schule und Zuhause abgelaufen ist und wie dann letztendlich gefeiert wurde, erfahrt ihr hier:

In der Schule:
In der Schule stand, wie schon gesagt, die ganze Woche vorher auch im Zeichen der Heimat. Jeden Morgen und Nachmittag versammelten sich alle Anwesenden, um gemeinsam verschiedenen Hymnen zu singen. Außerdem wurde jedes Mal etwas anderes vorgestellt. Einmal waren es z.B. die Nationalsymbole, die von den Kindern präsentiert wurden:


Dabei veranstalteten sie auch eine Art Stierkampf. Seht selbst ;)






Die Woche über wurde auch viel für Sonntag geprobt, da sollten alle nämlich bei einem Umzug mitlaufen. Jenni durfte trommeln und ich hab jmd. geschoben, der im Rollstuhl saß und auch getrommelt hat...

Die anderen übten dagegen fleißig einen Fahnenlauf ein bzw die ganz Kleinen ein wenig Jeerleading.



Für ein weiteres Fest am Samstag durften Jenni und ich dann auch gleich kreativ tätig werden. Der Boden sollte mit einem Hüpfspiel und einer Linie zum Balancieren bemalt werden...Ab an die Pinsel! 





Am Sonntag klingelte nach wenig Stunden Schlaf dann wieder gnadenlos der Wecker um halb 7. Der Umzug sollte zwar erst um 10 etwa beginnen, aber wir mussten dafür schon eine ganze Ecke eher zum Aufstellen bereitstehen. Für die ganz Kleinsten unserer Schule gab es sogar einen Wagen, in dem sie wie Prinzesinnen mit ihrer Lehrerin trohnten.



Alle hatten sich schick gemacht in den Farben Costa Ricas, viele Schaulustige, v.a. Kinder, trugen auch die typische Tracht, andere z.B. Ohrringe von zwei Figuren in Tracht.  






Da wir so ziemlich am Anfang des Umzuges waren, konnten auch wir am Ende noch viele der Gruppen sehen. Es gab welche, die getanzt haben, viele haben verschiedenste Instrumente gespielt, andere Fahnen getragen,...








Ich war so vertieft ins Foto machen etc, dass ich es nicht ganz mitbekommen habe, dass die anderen der Schule auf dem Rasen nebenan schon alle gingen. Als ich schließlich nach den anderen suchte, war niemand mehr da, eine Frau sagte mir, alle Trommler seien zurück zur Schule gegangen..Also machte ich mich auf den Weg zurück, zu Fuß erst zur Schule und, weil dort doch niemand mehr war, nach Hause, wo ich etwa eine Std. später ankam. ;) Der Weg bot sich immerhin an, einmal ein paar Fotos von meiner Nachbarschaft zu machen. 
Wie ich später feststellte, hätte ich beim Platz des Umzuges einfach nur um die Ecke schauen müssen, da saßen noch Jenni mit Dauling, Dayner, ....;)












Zuhause:
Dass meine Gastmama vor dem Haus schon fleißig Dekoration angebracht hat, habe ich ja schon erwähnt. 

Am Sonntag sollte es auch eine große Familienfeier geben. Dazu musste natürlich auch das Essen erst einmal vorbereitet werden. Am Samstag trafen wir uns im Haus des Opas und noch von ein paar Tanten. Es sollte Tamales geben, ein typisches Costaricanisches Essen, bestehend aus: "Pampe und nocheinmal Pampe" - hat schon seine Vorteile, wenn die Familie nicht alles versteht, den Kommentar konnte ich mir echt nicht verkneifen ;)
Nein, zumindest nicht alle sind so, es gibt natürlich unterschiedliche Variationen. 



Grundbestandteil ist eine 'Pampe' aus Maismehl. Bei manchen kommen dann eben noch Bohnen in des selben Konsistent dazu. Zu anderen gibt man ein wenig Reis - was denn sonst ;) - ein Stängelchen Paprika, ein Stängelchen grüne Bohne und ein Scheibchen Karotte, zum Schluss noch ein Fleischstück. Entweder Hühnchen, was ganz lecker war, oder noch ein anderes Fleisch, das echt nicht sehr appetitlich ausgesehen hat, es bestand fast hauptsächlich nur aus Fett.
Fragt sich, was mit den ganzen Zutaten jetzt passiert. Zusätzlich werden Bananenblätter vorbereitet und in kleine Vierecke geschnitten. Das oben Genannte wird nun mit viel Liebe und in genau dieser Reihenfolge auf die Bananenblätter gegeben. Anschließend wird es ähnlich wie ein Geschenk zusammengefaltet und mit einem Band verschnürt.





Am nächsten Tag wird das Ganze dann nur noch gekocht, aus der 'Pampe' wird dann eine feste Masse. ;)


Da nicht für alle genug Arbeit war, überließ die 'Jugend' das Kochen v.a. den Tanten und Cousinen. Nur ein Cousin hatte auch Spaß dabei mitzukochen. Die anderen dagegen 
verbrachten den Nachmittag mit nem gemütlichen Bier, von dems hier ja ganze Literflaschen gibt....Weil nichts zu tun war, maschierten wir auch gleich mal in ne Bar nebenan..









Danach fuhren wir dann in eine Schule, an der sich am Abend viele Leute trafen, um zusammen die Hymne zu singen. Zwei Mädchen sangen auch etwas vor und viele kleine Kinder hatten bunte Laternen gebastelt, ähnlich, wie bei uns an Sankt Martin..
Es ist Tradition, dass die Schüler eines Colleges von Santa Ana am 14.9. von Escazu nach Santa Ana laufen. Weil auch ein Cousin mitlief, warteten wir hier noch, um sie anzufeuern. In der Schule angekommen, gab es dann ein rießiges Feuerwerk. Hermoso!!

Am nächsten Tag sollte es schließlich die große Feier am Abend geben. Es war die Rede von 30-50 Leuten und wir machten uns schon so die Gedanken, wie all diese Menschen in dieses Haus passen sollten. Denn neben einem etwa 20m² großem Vorraum gab es nur noch einen Essraum von etwa der Hälfte an Platz. Sonst gab es nur noch ein paar vereinzelte Schlafzimmer. Aber wieder den Erwartungen verlief das Ganze eigentlich relativ unchaotisch. Am Anfang wurde zusammen ein Rosenkranz für eine erst kürzlich verstorbene Schwester gebetet. Ziemlich überrraschte mich Dariana; sie betete mit ihren 7 Jahren viele Gebete des Rosenkranzes. Das könnte ich sogar nicht einmal mit meiner mehr als doppelt solanger Lebenserfahrung..
Beim Essen dann waren alle verstreut. Die einen hielten sich im Esszimmer auf, die anderen im Wohnzimmer, manche vor dem Haus, manche auf der Straße vor dem Haus,...So verteilte sich die Menge, sodass man gar nicht mehr bemerkte, wieviele es eigentlich waren. Das merkte man nur beim Namenmerken..;)



Dauling und Debbie ging es schon an diesem Tag nicht gut, sie hatten beide ziemlich Fieber und Kopfweh...
Inzwischen geht es allen aber wieder gut!!! Das Dengue ist vorüber, gestern bin ich auch wieder arbeiten gegangen. Das einzige, was bisher noch bleibt sind die Blauen Flecken vom Blutabnehmen...:/










Donnerstag, 19. September 2013

Ich fühl mich, wie zum Affen verwandelt!!!

Jetzt hat es mich auch erwischt!! Ich hab das Juckfieber bekommen!
Es ist echt schrecklich und ich glaub ich hab es noch gar nicht so schlimm. 
Seid heute hab ich einen hässlichen Ausschlag an den Beinen, mit Strand wird wohl vorerst nichts mehr :/
Aber was v.a. juckt, ist das Gesicht, doch da bin ich gottseidank nicht rot! Ich glaub man kanns ein bisschen in Zaum halten, wenn ich was drüber zieh, dann wird es zumindest besser, wieso auch immer..
Insgesamt gehts mir aber jetzt schon viel besser. Das Fieber ist weg und sonst hab ich auch keine Schmerzen mehr. Ich hoff jetzt nur, dass der Ausschlag nicht noch schlimmer wird. So war es nämlich bei meiner Gastschwester, der ging es vor mir schon besser und ist aber nur am verzweifeln, weil alles so juckt..

Aber wie ein Affe fühl ich mich echt fast schon, ständig am Kratzen, mal am Arm, dann im Gesicht, als nächstes am Kopf, Bein,.... :D

Meine kranke Familie und ich

Abgesehen von dem kleinen Zwischenpost über die Hühnerfüße, perdon, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Den Grund kann man schon der Überschrift entnehmen. Und mit krank ist wirklich krank gemeint, auch, wenn meine Familie manchmal wirklich auch ein bisschen verrückt ist ;)
Doch der Kommentar von Flor trifft es gut! Seid Jenni und ich hier in Costa Rica sind und bei der Familie wohnen, war bisher immer jemand krank.

Zunächst war es Flor. Sie hatte Kopfschmerzen und einen Ausschlag an der Schläfe, mehrere Tage lang. 
Als es besser war traf es Jenni, sie hatte eine Grippe und war für 2 Tage ans Bett gefesselt.
Schließlich hatte ich die letzte Woche immer ziemliche Kopfschmerzen am Morgen zu beklagen, ob vom Wetter oder vom Schlafen, oder vielleicht auch von der Arbeit, was weiß ich. ;)
Am Sonntag bekam Dauling dann wie von einem Tag auf den anderen auch ziemliche Kopfschmerzen und Fieber. 
Schließlich traf es auch Debbie und mich. Was ich hatte, war Fieber, mal wieder ziemliches Kopfweh und Gliederschmerzen. Scheinbar genau die Symptome für Dengue-Fieber. Bei den anderen war es ähnlich. Am Montag gingen wir dann zum Arzt, gut, dass die anderen mit mir waren, weil alles hätte ich sicher nicht alleine verstanden :D Zumindest ging es dann zum Blutabnehmen, um sicher zu sein. Am nächsten Tag wars dann klar: Dengue-Alarm!



Kurze Erläuterung zur Krankheit: Dengue-Fieber ist eine Tropenkrankheit und wird nur von Mücken übertragen. Diese sind v.a. zur Regenzeit und nur in stehenden Gewässern zu finden.  
Es gibt zwei Arten von Dengue - klassisch und gefährlich. Ich habe nur die Klassiche!! Das heißt, ich bin zwar die Woche krank geschrieben und daheim, aber es ist in keinster Weise gefährlich und ich nehm nicht einmal Medikamente. Anfang der Woche nur ein paar mal Paracetamol gegen das Fieber.
Mit der Gefährlichen dagegen ist nicht zu spaßen. Wenn du bei dieser keine Medikamente nimmst, kann die Krankheit hier tödlich enden.
Weitere Symptome sind Ausschlag mit ziemlichem Juckfaktor. Bei der gefährlichen wohl auch, dass man keinen Hunger und Appetit hat.

Tagtäglich darf ich nun um 7 aufstehen, zum Blutabnehmen fahren, um dann mittags um 12 dem Arzt wieder einen Besuch abzustatten. The same procedure every day. ;) Als ich das erste Mal bei Arzt war durfte ich auch nen 6 Seitigen Fragebogen ausfüllen. Was die alles wissen wollten?? Wieviele Jahe meine Eltern zur Schule gegangen sind, wieviele Stunden sie arbeiten....? 
Wenigstens ist der Arztbesuch nicht so langweilig, immerhin findet hier schon ein halbes Familientreffen statt. Außer Debbie, Dauling und mir war heute noch Flor dabei, die erfahren hat, dass sie auch Dengue hat. Eine Cousine treffen wir auch schon jeden Tag, heute mit ihrer Mutter, die aber nichts hat. Auch Dariana war heute mit beim Arzt, die Tochter von Dayner, bei ihr ist das Ergebnis aber auch Dengue negativ ausgefallen!
In ganz Costa Rica sind wohl grad 20% der Bevölkerung infiziert! Da braucht man sich wohl nicht mehr wundern, dass es auch die Halbe Familie hat...;)



Mittwoch, 18. September 2013

Hühnerfüße gefällig??

Ich sitze gerade hier uns lasse den Tag kurz Revue passieren und versuche gleichzeitig, das, was ich heute Abend erlebt habe, zu verarbeiten. 
Ich saß auf der Couch und hab ein bisschen was geschrieben, da meinte Jenni doch "Hey hast du Lust auf Hühnerfüße??" Ich schaute sie nur entgeistert an, doch tatsächlich, meine Gastschwester stand in der Küche und bereitete begeistert das Geflügel zu.  Neben ihr stand eine Schüssel, in der sich die eben genannten Füße befanden. Dazu gab es noch Gedärme und andere Innereien zu bewundern. Es sah einfach nur grausam aus. An den Stümmeln konnte man noch Sehnen und geronnenes Blut oder derartiges erkennen. Das ist vielleicht was für den Medizinstudenten, aber nichts für mich. Jenni alberte noch ein bisschen rum und machte Fotos. Aber ich konnte die Tierstücke wirklich nicht lange anschauen. Noch dazu, wo ich mir ziemlich sicher vorstellen konnte, wo die Hühner herkamen...
Dauling schnitt dabei motiviert und mit einem Grinsen im Gesicht die 'Finger' des Huhns in Stücke. Es sah wirklich so aus, als schneide sie Finger bzw. Zehen. Sie waren zwar vielleicht proportional ein bisschen länger als die unseren oder die eines Babys, aber sogar die Nägel waren hier vorhanden (wie man auf dem Foto gut erkennen kann) und die Haut schimmerte rosa.
Soweit ich das richtig verstanden habe, soll alles letztenendes in einem Suppentopf landen; das erinnert mich ein bisschen wie zu früheren Zeiten...Laut der Familie soll es wohl köstlich schmecken. Dauling isst wohl normal bis zu 10 der Hühnerfüße....
Für mich wird es bei dem Essen wohl Reis pur geben, immerhin mit Salat...;)


Foto: y ahora empezamos con la comida más especial...:Dda

nun ja irgendwann musste halt der Kulturschock doch noch kommen...! ;)

zum Fleischkonsum allgemein: Fleisch ist hier sehr beliebt. Die Menge des Konsums ähnelt wohl in etwa dem, wie es in Deutschland ist. Der Unterschied ist, dass hier Hühnchen wirklich zum Favoriten gehört und genauso, wie Reis, Bohnen und Ei, fast täglich auf dem Teller landet. 

Dass ich nicht sonderlicher Fleischliebhaber bin, hat meine Gastfamilie inzwischen wohl auch verstanden. Man sollte wissen, ich bin von Zuhause fast kein Fleisch gewohnt und wenn es doch etwas gibt, weiß ich zumindest meistens, wo es herkommt. Hier gibt es das Fleisch jetzt oft in einer Extraportion, wovon ich mir dann halt einfach nichts nehme. Letztens im Supermarkt habe ich auch einmal geschaut, was es denn so zu kaufen gibt. Leider konnte ich im ganzen Regal nichts finden, das annähernd Bio oder Fairtrade war...Auch wenn das Land ziemlich entwickelt ist, soweit sind sie scheinbar noch nicht...


PS: Perdon, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe. Grund waren einmal zeitliche Probleme, da letzte Woche einfach volles Programm war. Bis ich dann am Sonntag krank geworden bin und jetzt seitdem hier zuhause bin....

Mittwoch, 11. September 2013

Patriotismus?!!

Auch wenn das Land vergleichsweise winzig ist, der Stolz der Ticos macht das wieder wett. 
So eine Vaterlandsliebe wie hier habe ich in Deutschland noch nie erlebt. 
Am kommenden Sonntag, dem 15. September, wird hier der Tag der Unabhängigkeit gefeiert. Überall wird es Umzüge geben, Musik, Tanz etc. 
Da der Tag so wichtig ist, wird auch aus dem September der Monat der Heimat. Was das bedeutet erlebe ich hautnah in meinem Projekt. Alles steht im Bilde der Nationalsymbole. Sämtliche Zimmer werden mit Girlanden in den Nationalfarben geschmückt, Flaggen werden gebastelt und aufgehängt, aber auch Abbildungen der Maskottchen gibt es zu sehen. Zudem gibt es zweimal am Tag eine Versammlung, bei der die Fahne herumgetragen wird und die Nationalhymne gesungen wird. 




Aber nicht nur in der Schule erlebe ich diesen Patriotismus. Meine Gastmama ist da kein bisschen anders. ;) Vor dem Haus hat sie Puppen mit Kleidern in den Nationalfarben aufgestellt, die Fahne, von der sie ganze drei Stück besitzt und von denen eine immer seinen Platz im Auto hat, darf natürlich nicht fehlen. Und Dariana singt dabei vergnügt die Hymne im Wohnzimmer....;)


Generell scheinen hier Feiertage eine große Rolle zu spielen. Am Montag war, wie ich schoneinmal erwähnt habe, der Tag der Kinder - dia de ninos. Dariana kam mit einer rießigen Tüte Süßigkeiten von der Schule heim und erzählte von Theaterstücken und ähnlichem. Zuhause bekam sie schließlich eine Sahnetorte geschenkt und der Freund meiner Gastschwester sang auch noch die ganze Zeit 'Cumpleanos feliz' - die spanische Version von Happy Birthday........


Zum Schluss noch ein paar Worte zu meinem Projekt. Heute war mein zweiter Arbeitstag und ich habe schon sehr vielfältige Bereiche kennengelernt. Ich habe sowohl schon mit den Kleinsten der Schule gearbeitet, die erste wenige Monate alt sind, aber auch mit Kleinkindern und Jugendlichen. Meist haben wir etwas gebastelt (Fahnen etc. :D ), gemalt oder gesungen. Am Anfang gibt es meistens auch immer eine Runde, in der der Tag vorgestellt wird, überlegt wird, wer alles da ist etc. Außerdem gibt es auch ein gemeinsames Frühstück und Mittagessen. Da alle Kinder in irgendeiner Weise eine Behinderung haben, dauert alles natürlich auch etwas länger. 
Bisher gefällt es mir auf jeden Fall super. Das Arbeitsklima wirkt recht gut und ich bin auch von der Ausstattung und den Möglichkeiten, die es hier gibt sehr überrascht. 
Einziges Mankel: Die Pferdetherapie gibt es jetzt wirklich nicht mehr. Es gab anscheinend Probleme mit der Versicherung, deswegen wurde sie abgeschafft...:/


Allerliebste Grüße! (:

Montag, 9. September 2013

mi primer dia de trabajar

Wie schon angekündigt war heute der erste Tag in meinem Projekt. Als wir in die Schule gekommen sind, waren wir erst einmal ziemlich erstaunt, da wir neben ein paar Jugendlichen auf Senioren mit Behinderung trafen. Uns war nicht bewusst, dass es in der Einrichtung auch ältere Menschen gab, laut unsrer bisherigen Information waren die 'Schüler' höchstens 21. .. So weit so gut, dann ist die Arbeit eben noch vielfältiger dachten wir. Größer wurde die Verwirrung, als wir im Sekretariat saßen und die Dame vor uns nicht die geringsten Ahnung von uns hatte. Auch der Name einer Angestellten, die unsere Betreuerin sein sollte, Sylvia, half ihr da nicht weiter. ....

Nun gut, als Jenni nun bekannt gab, der Name unserer Einrichtung hieß Centro de Education Especial Santa Ana, ließ sich das Problem schnell lösen. Wir befanden uns zwar auf dem Gebiet der Schule, allerdings gehörte das Gebäude, in dem wir uns befanden, zu einem Heim. In diesem Heim lebten auch die Senioren mit Behinderung. Die Schule, die wir eigentlich suchten, befand sich lediglich in einem anschließenden Gebäude. ;)

ein Foto eines vergangenen Festes in der Schule
Endlich am richtigen Ort angekommen, wurden wir diesmal schon erwartet und recht herzlich begrüßt. Es folgte ein Rundgang durch das Gebiet mit Vorstellung des Personals. Selbst die ganzen Namen der Angestellten zu lernen, wird erstmal eine Kunst sein. Das sind ganze 48 Namen! Die Vielfältigkeit, die in diesem Projekt angekündigt worden war, wurde aber nur bestätigt. Es gab Sprachtherapeuten, Sozialbetreuer, einen Musiklehrer, eine Sporttherapeutin - Sylvia -, Physiotherapie, eine Therapeutin speziell für Kleinkinder u.v.m. .. Scheint vielversprechend ;)

Meine Arbeitszeiten werden auch relativ unterschiedlich sein. Der Tag beginnt immer um 7 Uhr. Montag und Dienstag werden wohl etwas lang und anstrengend, bis um 16 Uhr. Mittwoch arbeite ich dann aber bis 15 Uhr und Donnerstag/ Freitag wird schon ab 12 Uhr Feierabend sein. ;) 

Mal sehen wie morgen der erste richtige Arbeitstag in den Klassen wird...;)
Saludes de Costa Rica!

Sonntag, 8. September 2013

Große Autos, schlechte Straßen

Es ist wahnsinn, wenn man sich hier mal umschaut, was die Ticos für Autos fahren: rießengroß & teuer. Heute hab ich auch am eigenen Leib erfahren wieso. Mit dem besten Freund von Debbie sind wir spontan zusammen in die 'Berge' gefahren. Oder besser gesagt, auf einen Hügel neben Santa Ana. (Mit unsren bayerischen Bergen ist das nicht vergleichbar ;) )
Und auch kein Wandern oder ähnliches war dabei, wie ich es bei so einer Aktivität gewohnt bin, sondern wir sind mit dem Pickup von Bryan hochgefahren. Und das war echt ein Erlebnis: Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals eine so demolierte und gleichzeitig steile Straße hochgefahren zu sein. :D Wären wir da mit einem ganz normalen Auto hoch, gott ich dank dir, hätten wir das nicht demoliert. ;)

Aussicht auf Santa Ana
Oben angekommen hatten wir natürlich das Glück, dass es komplett zugezogen ist und man grad mal 5 m weit schauen konnte. :D Aber gottseidank hab ich vorher auf dem Weg schon ein paar Aussichtsfotos machen können und es hat wenigstens dort oben nicht geregnet. ;)

Debbie und ich und eins der vielen großen Autos ;)

Irgendwann fängt der Regen dann halt doch wieder an...;)

Trocken wieder heimgekommen ließen wir den Abend noch mit ein bisschen Salsa, Merena und Kumbia im Wohnzimmer ausklingen, den typischen Tänzen von hier ;) , bevor wie anschließend noch ein paar Verwandte/ Freunde besucht haben...

Morgen ist übrigens der große Tag, ich werde das erste Mal im Projekt arbeiten! Glücklicherweise ist morgen auch der 'dia de ninos' - der Tag der Kinder. Das bedeutet wir werden gleich am ersten Tag mit einem kleinen Fest begrüßt..;)
Looking forward!