Dienstag, 22. Oktober 2013

Neues aus Costa Rica!!

Mein letzter Blog ist schon bald wieder 2 Wochen her, da ist natürlich einiges in der Zwischenzeit wieder passiert...


Nationalpark Poas

Internationale Schule in Santa Ana
als ich vor etwa 2 Wochen nach dem Schwimmen in meiner Arbeit meine Sachen zum Gehen zusammensuchen wollte, hörte ich plötzlich Gesang und Gitarrenspiel aus einem Zimmer klingen. Ich kam näher und sah ein paar Jugendliche, gekleidet mit Tracht aus unterschiedlichstes Ländern in einer der Aulen mit den Kindern singen.
Später haben sie gemeint, sie gehen hier in Santa Ana auf eine Internationale Schule und machen dort die letzten 2 Jahre. Auf jeden Fall sind einige dabei mit denen ich mcih schon super verstanden hab, ziemlcih cool, weil die Schule grad mal 20min von mir zuhause weg ist.  Mal schauen, vielleicht entstehen ja ein paar Freundschaften ;) Was ich allerdings schon ganz aus meinem Kopf geschlagen habe ist, das sie ja noch auf die Schule gehen..Als ich mich dann mal mit einer aus der Schule treffen wollte, war sie nur völlig verplant weil sie noch 2 Essays bis zum nächsten Tag schreiben musste.. ;)

Einmal war ich mit ihnen in einer Bar hier in Santa Ana. Bar Amigo. Ich bin dann erst mal gefühlten 50 Leuten vorgestellt worden, über die Hälfte der Bar wird nur von den Shcülern blockiert und die Einheimischen kennen sie teilweise sogar ncihteinmal...;)


Das vorletzte Wochenende hab ich sonst nicht soviel gemacht. Ich hab mich mit einer anderen Freiwilligen getroffen, die schon 7 Monate hier ist und mit der ich mich ziemlich gut versteh. Sie ist auch ziemlich viel im Park Morazan, wo die ganzen Künstler etc. auch immer sind. Die Zeit, wo sie hier ist hat sie viel Makrame gelernt. Das ist eine Knotentechnik, mit der man ganz viele Armbänder, Ketten und anderen Schmuck machen kann, ähnlich wie die Armbänder, die es immer auf all den Märkten zu kaufen gibt. Jani (die Freiwillige) hat mir ein bisschen was davon gezeigt, hab ich also mal meinen Wissensfond von 2 Knoten erweitert. ;) Und werd ich auf jeden Fall noch weitermachen!!

Am Abend waren wir ncoh auf einem Variete. Ein paar Straßenkünstler haben eine kleine Show gemacht, die aber echt richtig gut war!! Von Jonglage und Artistikt, verpackt in eine Clowngeschichte, über Theater, Gitarrenspiel bis zu Körperperformance war einiges geboten!! am besten war der Part eines Artisten. Er hatte eine Kugel, ähnlich, wie man sie sich von einer Seherin vorstellt. Als ob es eine Animation wäre, hat er die Kugeln hin-und herbewegt, wie es vielleicht ein Zauberer oder eben die Seherin in einer Geschichte machen würde. Wie auch immer er es gemacht hat, es war echt beeindruckend! (:



Die Woche danach hatten wir überaschend einen Tag frei. Um den auszunutzen bin ich mit Jenni und Lars, einem anderen Freiwilligen, der in einem Schildkrötenprojekt arbeitet und grad auch freihatte und in San Jose war, zum Poas gefahren- ein Vulkan in der Nähe. Da wir Freiwillige sind, hatte wir auch das Glück fpr den Eintritt in den Nationalpark statt den 5000 Colones für Touristen nur den Preis für Einheimische zu zahlen: 1000 colones.
Angekommen am Aussichtspunkt war die Freude groß! mehr als grau-weiße Nebelschwaden konnte man nicht erkennen! Das wär ja fein gewesen, dann auch ncoh die 5000Colones für nichts zu bezahlen!!


Jenni, Lars und ich


Naja wir machten uns auf den Weg, einen Rundweg gab es auch noch. Jetzt verstand ich auch, wieso manche Leute hier mit FlipFlops rumlaufen!! Bei Wandern gehen oder ähnlichem zieh ich normalerweise andere Sachen an! 



Aber der Weg bis zum Vulkan war sowieso geteert, dass auch ein Auto langfahren konnte und der Rundweg war auch teils gepflastert  oder aus Holz. Sollte zumindest scheinbar auch für Rollstuhlfahrer geeignet sein. Wie die allerdings die Steigungen hoch oder runterkommen sollten, ohne sofort wieder unten zu landen, ist mir ein kleines Rätsel. ;)
Auch wenn der Weg jetzt körperlich nicht der anstrengenste war, war es doch witzig! Wir sind noch zu einem anderen Aussichtspunkt gekommen, von dem aus man auf einen türrkisblauen See blicken konnte. Typisch für den Nationalpark sind auch die sombrillas de pobre - Pflanzen, die so große Blätter haben, dass sie früher oder auch heute teils verbotenerweise immer noch, von den Einheimischen als Sonnen-oder Regenschirme verwendet wurden...




Nach dem Rundweg machten wir uns ncoheinmal auf den Weg Richtung Krater. Und tatsächlich, wir hatten Glück!! Der Nebel hatte sich ein wenig verzogen, sodass uns eine Aussicht auf den leicht rauchenden Schlot geboten wurde!! Ok, ich weiß nicht, wie herausragend ihr es euch vorstellt, einen Krater zu sehen, es war schon interessant, das Gestein außenrum war halt in typischen braun-grau-schwarzen Farben und in der Mitte war eben der Schlot, also war auch schön anzusehen, aber so richtig herausragend war es dann auch wieder nicht...Viele Vulkane werd ich also nciht mehr besuchen, den Vulkan Arenal auf jeden Fall schon noch, der ist auch wohl noch ein wenig aktiv, aber viel mehr auch nicht.. Liegt wohl auch v.a. an der ganzen Aufmachung drum rum. Wir hatten Glück, dass wir unter der Woche da waren, am Wochenender wär es wahrscheinlich die Katastrophe gewesen, aber  ist halt doch ein rießen Touristenpool und auch entsprechend angelegt. Da bevorzug ich doch lieber die etwas verwilderteren Gegenden. ;)
Alles in allem war es trotzdem ein super genutzter freier Tag, weil Spaß gemacht hat es zu dritt!! (:





zahmes Eichhörnchen und Nasenbären ;)


Am Abend als ich heimgekommen bin, gab es dann eine große Überaschung!! Ich hab grad mit meiner Gastfamilie gequatscht, da seh ich plötzlich ein Paket auf dem Küchentisch liegen, an mich gerichtet!!! Absender waren meine Eltern! Ich hatte nicht die leiseste Ahnung gehabt, dass sie mir etwas geschickt hatten!! Die Überaschung war also perfekt gelungen!!!




Als ich das Paket öffnete, musste ich erst einmal lachen! Innen drin befand sich neben dem kleinen Prinzen, den ich gerne mitnehmen wollte, nur Schokolade! :D 
Vor einer ganzen Zeit lang hatte ich mal in Facebook gepostet, dass mein letzter Rest mitgebrachter Schokolade nun aufgebraucht sei! Daraufhin hat sich meine Mama gedacht, sie probiert mal aus, wie das mit dem Paketverschicken ist und hat mir eine neue Ration zukommen lassen! :D
Erstaunt war ich auch, dass es angekommen ist! Jenni hat sich auch ein Paket schicken lassen, aber da wir keinen Briefkasten haben, musste sie das in San Jose abholen. Mit einem rießen Aufwand, vorbei an 4 Schaltern etc. ...Mein Paket wurde dagegen geliefert..
Flor hat jetzt vor auch einen Briefkasten anzubringen, dann geht wohl nichts mehr schief! also Post kommt an!!
Pakete allerdings will ich gar nicht wirklich bekommen, ich mag gar nicht wissen, wie teuer das Verschicken ist. Wer aber das Bedürfnis hat, mir mal etwas auf persönlichere Weise zu sagen, ich empfange jeden Brief oder Karte mit größter Freude!!

Eure Schreibkünste könnt ihr dann an folgende Adresse versenden:

Pozos de Santa Ana,
de concentrados la Soya,
500mts este, 
calle los Zamora, 
50mts norte 

Ja ich hatte schon einmal erwähnt, wie die Adressen hier aufgebaut sind..;)

Nachdem ich das Paket bekommen habe, hatte ich übrigens das erste Mal richtig Heimweh!! 
Hier ist alles so anders und es ist immer was los, da komm ich fast nicht dazu Heimweh zu haben. Auch verbinde ich alle Sachen, die ich von daheim mitgebracht habe inzwischen auch mit vielen Erlebnissen hier in Costa Rica, sodass sie mich nicht direkt an daheim erinnern. Als ich dann aber die Karte mit bekannter Handschrift und meine deutsche Lieblingsschokolade gesehen habe, ist mir das ganze zum ersten Mal richtig bewusst geworden! Aber es war kein schlimmes Heimweh - es war eher richtig schön an zuhause zu denken, die Menschen die mir dort lieb sind und sich eine Zeit lang nur mit bekannten Dingen von dort zu beschäftigen! 


... als nächstes dürft ihr eine Videobotschaft erwarten!!! 
seid schon gespannt das wird sicher der Renner!! :D

liebste Grüße!!

Mittwoch, 2. Oktober 2013

vamos a la playa!!

um noch auf schönere Themen zu kommen, ein kleiner Einblick, was ich am Wochenende gemacht habe!
Vamos a la playa ist ja eh schon ne Aussage für sich! Aber zum Strand gefahren sind wir erst am Samstag.

Am Freitag hat ein Tico, der auch schon als Freiwilliger in der Schweiz war, eine Grillparty veranstaltet und alle jetzigen und ehemaligen Freiwilligen eingeladen. Gefeiert haben wir im Haus seiner Tante, die hat scheinbar kein Problem, dass ihr ganzes Haus voll fremder Leute ist. Wie viele wir wirklich waren, hat man gemerkt, als wir alle in den Bus eingestiegen sind. Denn wir haben uns am Nationaltheater getroffen und bis auf ein paar vereinzelte andere Leute war der Bus durch uns besetzt!  Dort hab ich dann auch die beste Freundin von Julia getroffen, die vor Jenni und mir in der Schule gearbeitet hat und erfahren, dass sie in einer Woche wohl wieder zurück nach Costa Rica kommt! Sie ist scheinbar schon mit dem Studium fertig und müsste sich jetzt Arbeit suchen, aber das Leben hier in CR hat ihr wohl besser getaugt.;)
Übernachtet haben dann schließlich ganze 18 Leute in dem Haus und mit viel Schlaf war leider nichts, denn frühs um 8 ging schon der Bus nach Jaco - an den Strand!!

2 Stunden später waren wir dann endlich da! 
Grad als wir aus dem Weg zum Hostel waren, fällt einer von uns auf, dass sie eine kleine Umhängetasche im Bus liegen gelassen hat. Ausgerechnet mit all ihrem Geld, ihrer Bankkarte etc. ... Also wieder zurück: alle Busse abgeklappern, die wir finden können. Bei den ersten 5 haben wir kein Erfolg. Dann finden wir aber doch endlich den Bus, nur der Fahrer ist nicht da.. Also gewartet, bis er vom Frühstücken zurück kam und welch ein Glück, der Bus war wirklich der Richtige und die Tasche war noch da!



Schnell im Hostel eingecheckt, das war übrigens mega schön!! Eher, wie ein Ferienhaus, für etwa 7,50€ die Nacht.. Naja, dort angekommen ging es zumindest gleich zum Strand, der nicht mal 500m entfernt war..



Jaco ist berühmt als Surfstrand. Der schönste an sich ist er nicht, aber dafür sind hier die Wellen relativ hoch und er ist schnell erreichbar. Am Strand angekommen hat man auch gleich die ganzen Surfstände gesehen und überall sind Leute mit ihren Brettern rumgelaufen. 



Endlich surfen!!!
Ich hab mir natürlich auch gleich ein Brett ausgeliehen, man zahlt hier 7,50€ für 24 Std.!! D.h. es war schon um Mittag rum, sodass meine Zeit erst am nächsten Tag ablief...
Wir hatten einen Tico dabei, der Surfen konnte, der Rest hat es einfach wie ich gemacht, sich das Brett genommen und ausprobiert!



Und es ist so unglaublich!! Beim ersten Mal ist ein Freund mit mir ins Wasser und hat mir ein bisschen was gezeigt. Man versucht einfach ein bisschen zu paddeln und macht es wie beim Bodysurfen: vor die Welle legen und paddeln und wenn du mitgenommen wirst und bis hin an den Strand getragen wirst, ist das das schönste, was es gibt!! 

Das Wetter am Samstag war nicht ganz so gut, etwas bewölkt, aber zum Surfen eigentlich voll ok. Am Sonntag dann kam richtig die Sonne raus! Gut und schlecht gleichzeitig! Um das Surfen noch auszunutzen, bin ich gleich in der früh um 8 zum Strand. Nachdem ich in der Nacht vorher in der Bar eingeschlafen bin, weil ich wohl ein bisschen zu lange auf dem Brett war, war ich um die Uhrzeit auch wieder vollstens motiviert. ;)
So richtig geklappt hat es mit dem Stehen noch nicht und iwie waren die Wellen am Sonntag Vormittag wohl schlechter als am Tag zuvor. Zumindest hab ich mich erstmal mehr damit abgekämpft, überhaupt richtig ins Meer reinzukommen ohne sofort wieder nach vorne gespült zu werden und gefühlte 1000 Wasserbomben ins Gesicht zu bekommen. ;) Aber es macht einfach so Spaß, dass man trotzdem immer weiter macht. Es macht auf jeden Fall Sinn, ein paar Sachen von einem Geübten gezeigt zu bekommen. Als mir Oscar, einer der Ticos, der mit uns unterwegs war, ein paar Sachen gezeigt hat, hat es sogar Spaß gemacht, die Wellen Richtung Meer zu durchbrechen, sogar ohne ständig Wasser zu schlucken. :D 
Inzwischen war es schon längst Mittags und ich hab mich beeilt, noch die letzte Zeit auszunutzen. Obwohl ich mein Brett eigentlich schon längst abgeben musste, hab ich es dann doch noch einmal bekommen. Dank Oscars Connections und der Verplantheit der Verleiher. ;)






4 Std später stand ich immer noch auf dem Brett. Und ich stand wirklich!!! Am Anfang hat es immer nur ein bisschen geklappt, und ich war schon neidisch auf eine Freundin, weil sie es irgendwie öfter hinbekam. Aber sie hatte quasi auch eine kostenlose Surfstunde bekommen ;) Aber irgendwann hatte ich den Dreh raus und hab eigentlich fast jede Welle geschafft!! 
und es ist so ein Glücksgefühl, jeder einzelne Ablauf hat irgendwie so etwas magisches an sich!


Schon wenn du mit deinem Brett ins Wasser gleitest und weiter raus ins Meer gehst, ist man von Vorfreude erfüllt. Du beobachtest die Wellen, jede einzelne ist mit Energie gefüllt, nähert sich erst langsam, bis sie dann schließlich bricht und wie ein weißes, schäumendes Ungeheuer heranrollt. Bis schließlich die perfekte Welle kommt und du dein Brett in Sekundenschnelle umdrehst, dich draufschwingst und anfängst zu paddeln. Mit der Welle im Hintergrund und der Ungewissheit, ob du es schaffen wirst. Du paddelst, bis du dann plötzlich an Geschwindigkeit zunimmst, du spürst die gewaltige Energie, die von dem Wasser ausgeht und die dein Brett sogar ein bisschen nach unten drückt. Sofort musst du dich mit deinen Armen auf dem Brett abstützen, die Welle nimmt dich schon ein Stück mit und du nutzt die Vorfreude, die du hast, um deine Beine neben deinen Armen auf dem Brett zu platzieren. Doch ein bisschen Ungewissheit und Vorfreude hast du noch; ob du es schaffen wirst, aufrecht zustehen ist nicht sicher. Dennoch wagst du es, getragen von der Welle, deine Arme vom Brett zu lösen und deinen Oberkörper aufzurichten! Das alles geht so schnell und doch kannst du jeden einzelnen Ablauf wie in Zeitlupe mitverfolgen. Wenn du es schließlich geschafft hast, und du mit deinem Brett Richtung Strand gleitest, wirst du von Glücksgefühlen erfüllt und du spürst, wie die Anspannung der Ungewissheit nachlässt. Vielmehr spürst du jetzt nocheinmal die gewaltige Energie, die dich umgibt. Nur durch die Kraft dieses einzigartigen Elementes, die so geladen ist, wie ein Feuerwerk, wirst du an der Spitze der Welle Richtung Strand getragen. 
Aber auch, wenn du es nicht geschafft hast, bekommst du diese Kraft zu spüren. Entweder, wenn du wie ein Fisch durch das Wasser geschleudert wirst, oder, indem du das tosende Rauschen um dich herum wahrnehmen kannst. Trotz der Niederlage bist du kein bisschen weniger erschöpft. Du bist eher wie in einem Sog gefangen und schon wieder von neuem von Vorfreude erfüllt....






Gerade mal 2 Tage meines Lebens war ich bisher surfen, aber die haben gereicht, um meine Liebe zu diesem Sport zu entfachen!! Es braucht nicht viel, um mich glücklich zu machen: Wasser, ein Brett und Sonne. Nur das nächste Mal wohl besser ein bisschen weniger, oder ein bisschen mehr Sonnencreme. 
Ja ich hab mich eingecremt! Aber ein ganzer Tag im sonnenreflektierenden Wasser macht sich bemerkbar. Ich hab mich dort schon wie eine Tomate gefühlt! Warm und rot!
und das hat sich am nächsten Tag nur verbessert! Da war dann noch mein ganzes Gesicht geschwollen! :/ 


Gut, dass sich hier alle mit Sonnenbrand auskennen! In der Schule hab ich auch schon lauter Sachen empfohlen bekommen. Zuhause hab ich dann mein Gesicht erst mit Apre Sun, dann mit Aloe Vera  , mit kaltem Tee und schließlich mit Crema de Rosas! 
Eine Aloe Vera-Pflanze haben wir hier im Garten. Wie spaßig das ist, sich das von einer frischen Pflanze ins Gesicht zu klatschen!! Nichts als klebrig und zähflüssig! Und die Flüssigkeit ist so schnell eingezogen, dass ich mein Gesicht nach ein paar Sekunden gleich wieder von neuem versorgen durfte! ;)
Inzwischen ist es aber viel besser! Heut war ich gefleckt wie ne Kuh: braune, alte Haut, neben weißer, neuer Haut! Que feo!! Zumindest tut es nicht mehr weh...;)

Das nächste mal wird dann wohl ne ganze Tube ins Gesicht geklatscht!! 

Dienstag, 1. Oktober 2013

Der Schein trügt: die Finanzen der Schule...


Was leider nicht ganz so schön anzuschauen ist, wie tanzbegeisterte Mädchen o.ä. ist die Tatsache mit den Finanzen der Schule. Ich hab heute mit ein paar der Angestellten geredet und die Materialien sind hier wohl echt ein kleines Problem. Das hat mich erst ziemlich erstaunt, denn bisher hat die Schule ganz anders auf mich gewirkt, dass es eben viele Materialien und Möglichkeiten gibt.Nur der Schein trügt. Es gibt zwar viel Spielsachen, aber viel davon ist auch nicht mehr ganz funktionabel. Ebenso wird ja viel gebastelt und gemalt, weswegen es auch viel Papier, Kleber und Farben etc. gibt. Aber genau da ist der Punkt. Da die Schule öffentlich ist, bekommt sie vom Staat auch nur wenig Geld zur Verfügung gestellt, so wenig, dass der letzte Einkauf von Farben und den ganzen übrigen Materialien im letzten Jahr war!! Vor über 9 Monaten! Solange reicht natürlich kein Papier, Kleber etc. Das derartige Equipment, das es also in der Schule gibt, wird demnach von den ganzen Angestellten selbst gekauft!! Ebenso Handschuhe zum Waschen der Schüler!
Auch fehlt es bei den Sprachtherapeuten an einer Pinnwand. Zu viert sitzen sie oft in einem kleinen Raum, mit besten Veranschaulichungen, die sich auf ihrem Schreibtisch stapeln und darin untergehen...
Was ihnen auch fehlt, ist ein kleiner Kühlschrank, um darin Eis aufzubewahren, denn damit könnten sie die erschlafften Gesichtsmuskeln von vielen Schülern wieder anregen, weil sie sich automatisch vor Kälte zusammenziehen...
Wenn es Arbeit am Computer gibt, nehmen die Angestellten normalerweise auch immer einen von Zuhause mit, denn mit dem auf der Arbeit lässt sich auch nicht mehr viel anfangen...
Das Geld, dass der Schule zur Verfügung steht, geht monatlich schon meist für Wasser, Strom, Telefon und Abtrockpapier drauf..Die Angestellten und Eltern verkaufen deshalb schon von sich aus selbstgebastelte Puppen, Taschen etc. oder veranstalten Gewinnspiele zum Wohl der Schule.
So perfekt, wie die Schule nach außen oder auf den ersten Blick wirkt, ist sie also lange nicht!  
Zwar gibt es viel an Wissen und personellen Möglichkeiten, nur fehlt es dazu leider an den notwendigen Materialien!

Wie jedes Jahr am ersten Sonntag im Oktober, wird in meiner ehemaligen Pfarrei nächstes Wochenende die Aktion Minibrot stattfinden. Das ist eine Aktion der Kljb (Katholische Landjugendbewegung) Scheyern, bei der besondere Brote/ Semmeln gegen eine Spende für einen guten Zweck weitergegeben werden. 
Da ich auch einige Jahre in der Kljb tätig war, hat die Vorstandschaft entschieden, dass der diesjährige Erlös meinem Projekt zugute kommen soll!
Nachdem ich ja jetzt weiß, woran es hier in der Schule fehlt, werde ich anschließend, je nachdem, wieviel Geld mir zur Verfügung steht, mit den Angestellten entscheiden, was am wichtigsten ist und das dann von dem Geld kaufen, um es als Spende an die Schule weiterzugeben!
Wenn ihr mein Projekt also auch unterstützen wollt, dann auf zum Minibrot am Sonntag - immer nach den Vormittagsgottesdiensten in der Parrei Scheyern, direkt vor dem Eingang der Kirche.

Wer keine Möglichkeit habt, zum Minibrot zu kommen, sei es aus Zeit-oder Entfernungdproblemen, aber meine Schule trotzdem gerne mit einer Spende unterstützen will, kann diese auch gerne auf folgendes Konto überweisen:


Konto: 34401
BLZ: 721 690 80
Verwendungszweck: Spende Schule

Ich versichere, dass das Geld ausschließlich zu Gunsten der Schule und v.a. der Schüler kommt!!

An alle Spender schon mal ein herzliches Vergelt's Gott!!

Meine schöne Arbeit!

Inzwischen habe ich ja jetzt auch schon einige Zeit in meinem Projekt verbracht. Gestern hat meine 3. Arbeitswoche angefangen (eigentlich ja 4. aber eine davon habe ich ja krank zu Hause verbracht :/ ) und ich muss sooft feststellen, wie glücklich ich mich doch mit dem Projekt schätzen kann!

Wie ich glaub ich schon am Anfang geschrieben habe, habe ich einen Stundenplan bekommen, nach dem ich immer anderen Gruppen zugeteilt bin. D.h. ich arbeite mit ganz unterschiedlichen Altersgruppen (wenige Monate alt- 21 Jahre), die auch ganz unterschiedlich ausgeprägte Behinderungen haben. So gibt es viele, die z.B. geistig nur leicht behindert sind und eigentlich sehr viel selbstständig machen können, manchen sieht man die Behinderung auch fast gar nicht an. Andererseits gibt es auch ganze Gruppen, in denen alle im Rollstuhl sitzen, und ein paar vereinzelte auch über eine Kanüle gefüttert werden, bzw. mit einer Sauerstoffflasche beatmet werden müssen. 

Der Tag beginnt eigentlich in jeder Gruppe gleich. Es wird immer mit den (Klein-)kindern/ Jugendlichen besprochen, welcher Tag heute ist, wie das Wetter ist und auch welche der 'Schüler' denn anwesend sind. Das wird immer anschaulich an die Wand gepinnt. Oft wird auch noch der Tagesablauf durchgegangen und meistens wird noch mit viel Begeisterung gesungen. Die 'Schüler' bekommen immer Frühstück und Mittagessen bzw., die, die erst ab Mittag kommen noch eine Nachmittagsmahlzeit. Das Essen nimmt dann schon einen großen Teil der Zeit in Anspruch, aber ein Lob au die Küche, es ist echt lecker!! Jenni und ich essen auch immer dort und einmal gab es am morgen eine Honigsemmel mit Erdbeermilch und ein anderes mal sogar Joghurt mit Früchten!!! Wie ich das gefeiert habe! ;) Sonst natürlich viel Reis und Bohnen..(:

Zwischen den Mahlzeiten wird der Tag immer unterschiedlich gestaltet. Natürlich wird viel gemalt oder gespielt, aber oft ist auch das auf einen Lernaspekt ausgerichtet. So lernen die Kinder die Namen der Kleidung, indem sie sie ausmalen, die Älteren die Zahlen, indem sie jeweils die entsprechende Anzahl Aufkleber dazu suchen, ... In verschiedensten Spielen werden dann z.B. das Zuordnen von Farben oder die Feinfühligkeit durch Knoten von einer Schnur oder Befestigung von Wäscheklammern geübt. oder in Vorstellrunden die Namen der Eltern und die eigenen Hobbys, Wohnort etc. geübt. 
Um die oft verkrampften Muskeln anzuregen, werden auch oft Massagen gemacht; eine extra Physiotherapeutin macht dann z.B. Gehübungen und die beiden Sprachtherapeuten bemühen sich, den Schülern das Sprechen beizubringen, oder ihre Aussprache zu verbessern. Heute war ich z.B. auch mit einer der Sprachtherapeuten unterwegs. Das war echt wahnsinnig interessant. Neben Sprachtraining, wie dem sauberen S, machen sie auch Gesichtsmassagen, um die dortigen Muskeln anzuregen und aufzubauen. Ein Musiklehrer kommt auch öfter in manche Klassen und regt die Kinder zum Singen oder Trommeln etc. an.
Weiter gibt es eine Sportlehrerin, Sylvia, mit der ich ziemlich viel unterwegs bin. Sie ist auch immer mit ein paar vereinzelten Schülern unterwegs. Gerade macht sie die nächsten 3 Monate Gymnastikübungen mit einem Ball und Matten. Zu einer anderen Zeit werden wir dann z.B. Schwimmen gehen. Das darf ich auch jeden Mittwochnachmittag mit einer Gruppe von 6-7-Jährigen. Dort kommen immer die Mütter, die dann mit uns und ihren Kindern zusammen Schwimmübungen machen.

Apropo Eltern: Es gibt eine Gruppe, die derjenigen, die im Rollstuhl sitzen, wo die Mütter immer ganz dabei sind. Ansonnsten warten auf dem Schulgelände tagtäglich etliche Mütter, die wohl einen weiten Weg zur Schule haben, auf ihre Kinder, bis sie aus haben. Es ist echt schön zu sehen, wieviel Liebe die Kinder von ihnen bekommen! Andererseit gibt es natürlich auch leider Kinder, die von ihren Eltern nicht gewollt wurden. Von 160 Schülern sind das etwa 15 Schüler!! All diese leben im Nachbarort in einem Heim, werden von dort immer mit dem Bus zur Schule gefahren. Die so notwendige Liebe bekommen sie zumindest auch viel in der Schule! Selbst, wenn man nur kurz einen Raum betritt, bekommen die Schüler erst einmal einen Kuss auf die Wange gedrückt und die Liebkosung 'mi amor' fehlt fast an keinem Kommentar! 

Ein Erlebnis der letzten Woche will ich auch noch unbedingt erzählen! 
Ich war in einer Gruppe von etwa 15-Jährigen, nachdem wir ein Spiel mit Schuhbändeln gemacht haben, hieß es, dass die Schüler noch ein bisschen mit den Bändern zur Musik tanzen sollen. Dann fängt ein Mädchen plötzlich an und gibt uns Anweisungen,  wie wir zu Tanzen haben! Welches Bein vorne ist, wann welcher Arm etc! Wir waren so erstaunt, die Lehrerin hat sich vor Lachen am Anfang fast nicht mehr gekriegt, aber es war richtig gut! Irgendwann hat sie dann auch noch angefangen, auf Englisch die Figurabläufe zu zählen! Und aus ihrem Tanz ist ein Tanz für Gott geworden; ich hab leider nicht alles verstanden, aber es ging um Weihnachten, eine schwangere Frau und, dass "Jesus, 'el senor' der König ist". Außerdem haben wir mit den Händen immer angedeutet, als würden wir ihm Gaben darreichen. Que carga!
Sportunterricht wär auch fast nicht mehr nötig. Denn der nächste Schritt war dann, im Liegestütz auszuhalten und Dehnübungen zu machen!! ;)

Künstler, Konzerte und Clubgeschichten


Am Wochenende davor war ich am Samstag übrigens in San Jose. Dort gibt es jedes Wochenende in mehreren Parks verschiedene Angebote: Yogaworkshops, Skaterstunden, Konzerte, Künstlerstände, etc... alles kostenlos. Ich hab mich dort mit einer Freundin getroffen und man lernt dort auch sofort supernette Leute kennen. Alle ein bisschen alternativ oder künstlerisch angehaucht. ;) Einer der Künstler hat mir auch gleich aus Draht einen Ständer für Postkarten oder eine dünne Kerze mit meinem Namen vorne dran gebogen, echt gut. (: An dem Samstag gab es Hula Hup als Angebot, wo ich leider mit Schrecken feststellen musste, dass ich es nicht mehr kann...




Später hat sich dann nach einem kleinen Konzert eine Menschenmenge zum Trommeln versammelt. In der Mitte vom Park unter einer Kuppe haben dann bestimmt 40 oder 50 Leute getrommelt, gerasselt o.ä. Außenrum haben sich dir Schaulustigen versammelt und innen haben welche getanzt. Ich konnte nicht stillstehen und musste einfach mittanzen, aber es hat so Spaß gemacht, umgeben von den ganzen Lateinamerikanischen Rhythmen....!



Zwei ältere Frauen haben dann auch angefangen zu tanzen, eine davon war richtig in Trance. Gegen Ende ist sie nur noch in der Mitte am Boden gelegen und hat ihre Füße und Arme zur Musik bewegt, aber man konnte ihr ansehen, wie glücklich sie war ... ;)


Am Abend sind wir dann noch weggegangen. Und das kann man hier als Frau echt gut! Eigentlich wollten wir (eine andere Freiwillige, die bei mir übernachtet hat, und ich) ins Rumba, ein Club, um dort den Geburtstag einer Freundin zu feiern. Weil meine Gastschwester dann aber gemeint hat, dass der Club unbezahlbar, rießengroß und unfreundlich sei, haben wir uns dann doch umentschieden und sind mit ihr in einen anderen Club gleich in Santa Ana. Gute Entscheidung! Als Frau musst du hier keinen Eintritt bezahlen und abgeholt von ihrem besten Freund, der wohl die Leute dort kennt, haben wir direkt vor dem Eingang geparkt und sind vor der langen Schlange, die am Eingang gewartet hat, reingelassen worden. Lisa, die andere Freiwillige, hatte ihren Ausweis daheim liegen lassen, aber das war auch egal, den mussten wir nicht einmal vorzeigen. Weiter gibt es dort für die Frauen bis um 12 einen bestimmten Cocktail so oft als Freigetränk, wie gewollt. 
Inzwischen war ich auch noch in zwei anderen Clubs. Eintritt musste ich bisher nie zahlen, dafür konnte man sich bei einem der beiden eigentlich so gut wie alles kostenlos mischen lassen kann..
Der andere Club dagegen war etwas seltsam. Debbie, meine Gastschwester hat vorher schon gemeint, ich soll mir lieber Sneaker anziehen, statt der Sandalen, die ich anhatte. Es ist dort nämlich schon vorgekommen, dass sie Leute nicht reingelassen haben, weil sie keine Sneakers, bzw. Tennisschuhe hier genannt, anhatten. Andersrum ist es dann wieder vorgekommen, dass sie jmd. den Eintritt verweigert haben, der welche anhatte???!!! 
Und eine Freundin von ihr wurde wieder weggeschickt, da sie angeblich zu gewichtig war!!!

Die Musik hier ist sehr unterschiedlich. Neben der Allerweltsmusik, die eh schon jeder auswendig kennt, läuft auch manchmal ein bisschen Elektronik o.ä. Aber was v.a. auch läuft, ist Latinomusik!! Und gerade deswegen macht es so Spaß hier wegzugehen! Im Gegensatz zu der typischen Latinotrommelmusik, von der ich vorher gesprochen habe, läuft hier richtige Tanzmusik - Salsa, Merengue, etc. Und hier ist es eher eine Seltenheit, wenn ein Mann diese Tänze nicht tanzen kann, und es ist das normalste der Welt im Club auch als Paar zu tanzen! Wie werd ich das vermissen!! ;)